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50 Jahre Rotkreuz-Institut: Ein besonderer Festtag in einem halben Jahrhundert

Rotkreuz-Institut Berufsbildungswerk
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Das Rotkreuz-Institut Berufsbildungswerk beging am 15.09.2023 einen ganzen Tag sein 50-jähriges Jubiläum. Zu dem Tag der offenen Tür kamen über 600 interessierten Menschen auf den Campus nach Kladow. Bei dem anschließenden Festakt war die regionale Prominenz gut vertreten. Mitarbeiter und Teilnehmer ließen mit einer Open-Air-Party diesen heiteren Tag ausklingen.

Bereits vor dem offiziellen Start um 14 Uhr trafen die ersten Gäste zum Tag der offenen Tür ein. Mitarbeitende und Teilnehmende hatten in den Tagen und Wochen zuvor den Gründungsort in Berlin-Kladow einladend herausgeputzt und 32 Mitmachaktionen geplant. So konnten sich Besucherinnen und Besucher in der Metallwerkstatt an der CNC-Maschine Münzen gravieren lassen. Der Ausbildungsbereich Hauswirtschaft stellte mit seinem Trinkwasserprojekt die Geschmacksnerven der Gäste auf die Probe. Die Jugendhilfe Munita bot selbstgemachte Snacks aus den verschiedenen Herkunftsländern Ihrer Teilnehmenden an. Hinzu kam ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm, bei dem Teilnehmende Ihre Sicht auf das Rotkreuz-Institut als musikalischen Beitrag zum Besten gaben.

Psychologin Frau Dr. Walter-Walsh vermittelte in ihrem Vortrag, dass berufliche Tätigkeiten nicht nur krank, sondern auch gesund machen können. Mit einer psychischen Beeinträchtigung könne Erwerbsarbeit gelingen, wenn bestimmte Rahmenbedingungen geschaffen werden. Darüber hinaus hatten auch Kooperationspartner wie die Vivantes Kliniken oder die Selbsthilfevereinigung Angehörige psychisch erkrankter Menschen e.V. Gelegenheit, auf ihr Angebot aufmerksam zu machen. Uwe Wegener von bipolaris e.V. zog für sich eine durchweg positive Bilanz: „Für gute Gespräche brauchen wir eine entspannte Atmosphäre wie diese hier.“ Im Lauf des Nachmittags fanden sich mehrere Hundert Gäste ein, viele von ihnen mit Kindern, aber auch ältere Nachbarn, Freunde, Angehörige, ehemalige Mitarbeitende und fachlich Interessierte waren darunter.

DRK-Landesverbandspräsident Mario Czaja eröffnete den offiziellen Festakt und stellte das Berufliche Trainingszentrum, die neuen, innenstadtnahen Standorte sowie das 2RadCafé als besonders zukunftsweisende Neuerungen der letzten Jahre heraus. Sozialbezirksstadtrat Gregor Kempert präsentierte das Rikscha-Projekt „Kladow bewegt – uneingeschränkt mobil“ und betonte in seinem Redebeitrag, wie wichtig das RKI BBW für den Bezirk Spandau sei. Micha Klapp, ihres Zeichens Staatssekretärin bei der Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung verwies auf die innovative Kraft von Orten wie Berlin Beta Work, an denen Ausbildung, Beschulung und reale Aufträge in denselben Räumen stattfinden. Sie bekundete bereits auf der Bühne ihr Interesse für die Zusammenarbeit mit dem SFZ Sehzentrum bei der IT-Ausbildung in Berlin-Friedrichshain und kündigte ihren Besuch am dortigen RKI-Außenstandort an.

Geschäftsführer Andreas Kather erläuterte den Leitgedanken „50 Jahre Zukunft“ und nutzte die Gelegenheit, um auf die Besonderheiten des Rotkreuz-Instituts hinzuweisen, die er vor allem in der stark individualisierten Ausrichtung, der sozialraumorientierten Anlage sowie den marktnahen Angeboten sieht. Zugleich plädierte er dafür, dass die Bildungswerke auch im Sinne der Inklusion, die Rahmenbedingungen dafür erhalten sollten, auch andere Gruppen ohne Reha-Status aufzunehmen. „Das Verhältnis zum Arbeitsmarkt hat sich in den letzten zehn Jahren komplett gedreht: Auf der Suche nach geeigneten Berufseinsteigerinnen und -einsteigern klopfen die Firmen heute bei uns an, und nicht mehr wir bei Ihnen“, sagte er abschließend. Als letzte Rednerin widmete sich Heike Birkhölzer, Gesellschafter-Geschäftsführerin der Graefewirtschaft GmbH und Vorstandsvorsitzende von Technologie-Netzwerk Berlin e.V., dem Zukunftsthema Sozialwirtschaft in Berlin und zeigte auf, welche praktische Bedeutung die Wertschöpfung in sozial orientierten Unternehmen haben kann und haben muss.

Das reichhaltige Buffet mit den kulinarischen Leckerbissen aus fünf Jahrzehnten konnten alle Beteiligten gemeinsam genießen. Zu später Stunde verwandelte sich der Campus in eine bunte Partylocation. Die verbliebenen Gäste, Teilnehmende und Mitarbeitenden tanzten ausgelassen und konnten auf einen sehr schönen Spätsommertag zurückblicken.