DRK setzt sich ein für Kindeswohl

Kindeswohl liegt dem DRK am Herzen
Präsident Dr. h.c. Uwe Kärgel ermutigt, sich für Kinder einzusetzen
Broschüren informieren rund um Kindeswohl
„Sind so kleine Hände“ – Mit der Ballade „Kinder“ der Liedermacherin Bettina Wegner von 1976 leitet DRK Referent für Kinder- und Jugendhilfe Norbert Teuscher die DRK Informationsveranstaltung zum Thema Kindeswohl ein. 70 DRK Haupt- und Ehrenamtliche aus Kreisverbänden, Notunterkünften, Kindergärten, der Wasserwacht und dem Jugendrotkreuz sind am Samstag, 16.01.2016, in den DRK Landesverband in die Bachestraße 11 gekommen. Sie alle arbeiten mit Kindern und Jugendlichen und sollen bestärkt werden, das Thema Kindeswohl in ihren Alltag zu integrieren. Zu der Veranstaltung eingeladen haben die DRK Wasserwacht Berlin, das Jugendrotkreuz Berlin (JRK) und der DRK Landesverband Berliner Rotes Kreuz e.V. Der Präsident des Berliner Roten Kreuzes, Dr. h.c. Uwe Kärgel, eröffnet den Fachtag und ermuntert alle, sich mit Material zu versorgen, das die Organisatoren rund um das Kindeswohl zusammengetragen und zum Mitnehmen ausgelegt haben. Anhand seines Erlebnisses vor 45 Jahren – als junger Anwalt ersparte er damals 58 Kindern eine schmerzhafte Zeugenaussage – unterstreicht der Präsident die besondere Verantwortung eines jeden Rotkreuzlers, sich für Kindeswohl einzusetzen. Renate Hennig, Landesleiterin der DRK Wasserwacht Berlin, betont, der Fachtag solle für das Kindeswohl sensibilisieren, Unsicherheiten abbauen und Impulse geben, sich im gesamten DRK-Verband damit auseinanderzusetzen. Norbert Teuscher ergänzt: „Kindeswohl gibt es nicht zum Nulltarif.“ Plakate, Broschüren, Fachreferenten kosteten Geld. Ansprechpartner müssten von ihren Vorgesetzen freigestellt werden. Norbert Teuscher wünscht sich im Sinne der DRK-Strategie 2011-2020 eine gut funktionierende interne Vernetzung und kontinuierliche Umsetzung der DRK Standards zum Schutz vor Gewalt. JRK Bildungsreferentin Romy Völker - Vertrauensperson und ausgebildete „Insoweit erfahrene Fachkraft“* - informiert, wer regelmäßig blaue Flecken oder andere Anzeichen möglicher Gewalteinwirkung bei einem Kind beobachte, solle genau hinschauen, dokumentieren und nachfragen: „Woher hast du die blauen Flecken?“ Wer dann noch immer ein schlechtes Bauchgefühl habe, solle sich an eine in der Organisation benannte Vertrauensperson wenden. Diese wisse, welche die nächsten Schritte seien. Romy Völker warnt davor, den Fall selbst zu lösen oder seinen Verdacht anderen gegenüber zu äußern. Erste Anlaufstelle sei immer die neutrale und speziell ausgebildete Vertrauensperson. Diese zu bestimmen und fortzubilden, sei Aufgabe der Führungskräfte. „Hinschauen, nicht wegschauen!“, ist der einhellige Tenor der beiden Gastreferenten der Berliner Polizei, der Kriminalkommissare Michael Pawellek und Ralf Benzin. Kinder seien kaum in der Lage, ihnen angetane Gewalt als falsch wahrzunehmen und sich Hilfe zu holen. Das sei Aufgabe der Erwachsenen: „Zeigen Sie Zivilcourage!“ Der Grundstein ist gelegt. Nun werten die Initiatoren die Feedbackbögen der Gäste aus und entwickeln weitere Maßnahmen, um die bereits bestehenden Strukturen im Verband zu stabilisieren, auszubauen und zu stärken – zum Wohle der Kinder. *wikipedia.org: Insoweit erfahrene Fachkraft - Kinderschutzfachkraft zur Einschätzung des Gefährdungsrisikos im Kontext einer vermuteten Kindeswohlgefährdung. Text und Fotos: Anja Höfer/DRK Ansprechpartner für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter
Vertrauensperson Norbert Teuscher
teuschern[at]drk-berlin.de
Tel. 600 300 1143 Vertrauensperson des JRK Romy Völker
voelkerr[at]drk-berlin.de
Tel. 600 300 1172

DRK Veröffentlichungen zum Thema
DRK-Standards zum Schutz vor sexualisierter Gewalt
Kinderrechte - Eine Einführung in die Entstehung der UN-Kinderrechtskonvention und ihre Umsetzung in Deutschland sowie Anknüpfungspunkte für die Jugendsozialarbeit
Wir nehmen uns die Zeit - Erkenntnisse und gelungene Praxis über Wege aus der ZeitnotSoforthilfe in Notsituationen
Berliner Krisendienst - Angebot für Berlinerinnen und Berliner in akuten Notsituationen
BIG Hotline - Soforthilfe bei häuslicher Gewalt 
Hotline Kinderschutz in Berlin – wenn Sie sich Sorgen um ein Kind machen
Jugendamt Berlin
Kinder- und Jugendtelefon - Nummer gegen Kummer
Kinderschutz-Zentren - Ein Kinderschutz-Zentrum ist eine Facheinrichtung mit dem Schwerpunkt der Beratung für von Gewalt und schweren Krisen betroffene Kinder und Familien. In einigen Zentren gibt es präventive Hilfen sowie die Möglichkeit der kurzfristigen stationären Unterbringung von Kindern. Die Angebote eines Kinderschutz-Zentrums können von Hilfesuchenden, Institutionen und Fachkolleg(inn)en in Anspruch genommen werden.
PAPATYA - bietet Schutz und Hilfe für Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund, die aufgrund kultureller und familiärer Konflikte von zu Hause geflohen sind und von ihren Familien bedroht werden.
Polizei Berlin – Prävention und Opferschutz
Weisser Ring e.V. – Gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern
Wildwasser Arbeitsgemeinschaft gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen e.V.Weitere Anlaufstellen und Hilfen bei Kindeswohlgefährdung
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft - umfassende Informationen zum Thema Kindeswohlgefährdung und Anlaufstellen in Berlin
Kinderschutznetzwerk Berlin - Diese Seite bündelt Adressen und Hilfsangebote zum Kinderschutz in Berlin.
Nationales Zentrum Frühe Hilfen - Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat das NZFH mit konkreten Arbeitsaufträgen ausgestattet: Aufbau einer Wissensplattform, die Kommunikation der Ergebnisse sowie der Transfer der Erkenntnisse in die Praxis und Wissenschaft, „Qualitätsentwicklung im Kinderschutz“ mit dem Ziel, die Weiterentwicklung im Kinderschutz in Deutschland zu unterstützen, aus Fehlern und Fallanalysen problematischer Kinderschutzverläufe zu lernen.