Jedes Jahr organisiert das Berliner Arbeitslosenzentrum „
Balz“ eine sechswöchige Beratungsaktion vor Berlins JobCentern in allen 12 Bezirken – auch die
Migrationsberatung beteiligte sich vor dem JobCenter Steglitz-Zehlendorf.
Schon früh stand der Beratungsbus und mit ihm Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter aus mehreren Beratungsstellen sowie Fachanwältinnen und Fachanwälte bereit und beantworteten kostenlos Fragen rund um das Arbeitslosengeld II.
Habe ich als Unionsbürger Anspruch auf ALG II? Wird mein Sprachkurs bezahlt? Was kann ich tun, wenn mein Antrag auf ALG II nicht angenommen oder bearbeitet wird? Diese und viele Fragen mehr beantworteten die Migrationsberaterinnen Marion Helms-Wetzel und Swetlana Scheyermann. Sie überprüften Bescheide und gaben Auskunft zu möglichen Handlungsansätzen.
Das deutsche Unterstützungssystem ist sehr kompliziert und die Verfahrensschritte sind häufig nicht transparent – gerade für Menschen, die nicht in Deutschland aufgewachsen und eine andere Muttersprache als Deutsch besitzen. Daher nimmt für Menschen mit Migrationshintergrund gerade die muttersprachliche und kultursensible Beratung eine wichtige Mittlerrolle ein, um über die persönlichen Rechte, Pflichten und Möglichkeiten aufzuklären.
Die Aktion fand großen Anklang bei den Betroffenen, die unter anderem viele offene Fragen – zum Beispiel zum Thema Wohnen, Mehrbedarf bei Krankheit und Schwangerschaft – mitbrachten. Gleichzeitig vernetzten sich die Beraterinnen und Berater untereinander, tauschten sich zu Fachfragen aus und konnten den Ratsuchenden vermitteln, in welchen Beratungsstellen in ihrer unmittelbaren Umgebung sie auch langfristig fachgerechte Unterstützung erhalten können.